- Lateinische Sprache
Lateinische Sprache, die Sprache der Römer und der Latiner (s.d.) überhaupt, ein Dialekt der ital. Sprachen, verbreitete sich infolge der Römerherrschaft über große Gebiete. Für die literar. Sprache werden vier Perioden angesetzt: 1) die vorlivianische bis 240 v. Chr.; 2) die archaische (altertümliche) bis auf Cicero; 3) die klassische, das goldene Zeitalter der Sprache, bis auf Tiberius; 4) die nachklassische, in der man bis zum Ausgang Hadrians (138 n. Chr.) die silberne Latinität ansetzt, worauf bis 192 n. Chr. eine archaisierende Periode folgt. (S. Römische Literatur.) Die spätere Sprache der Kirche, Jurisprudenz, der Gelehrten, nennt man Mittellatein. Neben der Literatursprache stand die Volkssprache (Vulgärlatein). – Grammatisch wurde das Latein schon im Altertum behandelt (Gesamtausgabe der »Grammatíci latini« von Keil (7 Bde., 1855-80). Neuere Werke von R. Kühner (1877, 1879), Stolz und Schmalz (3. Aufl. 1899), Lindsay (deutsch von Nohl, 1897), Sommer (1902), histor. Grammatik von Landgraf (1894 fg.). Wörterbücher von Stephanus (zuerst Par. 1531), Forcellini (Padua 1771; neu hg. von Corradini, 4 Bde., 1898), »Thesaurus linguae latinae« (hg. von den Akademien deutscher Zunge, 1900 fg.), Ducange (behandelt den spätlat. Sprachgebrauch, Par. 1678; 7 Bde., 1840 – 1850). Handwörterbuch von Georges (7. Aufl. 1879-80). Etymolog. Wörterbücher von Vaniček (1877 u. 1881), Bréal und Bailly (2. Aufl., Par. 1891), Wharton (Lond. 1890), Walde (1905 fg.).
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911. 1911.